Sie wissen nicht, wo Jarmen liegt? Das ist nun wirklich keine Bildungslücke, es sei denn, Sie haben einen Schnauzer! Ehrlich, wir kannten den Ort noch nicht einmal vom Hören-Sagen.
Unter Schnauzerbesitzern ist dieses Jahrestreffen wohl eine Art „Schnauzer-Wacken“ bzw. die Love-Parade der PSK-Engagierten.
Ist man sonst als Schnauzer-Hundehalter eher eine Ausnahmeerscheinung, gibt es hier ein Meer von Schnauzern und Pinschern zu finden. Beinahe jeder kennt jeden, viele Hunde sind miteinander verwand. Als Neuling gehört man hier schnell mit dazu. Die Organisatoren bleiben angenehm unauffällig im Hintergrund und haben doch die Fäden in der Hand. (Für das Sch…wetter kann man ja keinen verantwortlich machen!)
Ich habe „Hummeln“ im Allerwertesten. Frauchen macht mich schon Tage vorher zur Schnecke, ob meiner LMAA-Stimmung. Sie muss noch putzen, einkaufen, wischen,… all die unnützen Sachen, die man machen muss, wenn man nicht zu Hause ist. Vermietet sie vielleicht unsere Wohnung heimlich über das Wochenende?
Geplante Abfahrt: 18:00 Uhr – tatsächliche Abfahrt: 20:00. Ich verstehe nicht, warum Frauchen so miesepetrig ist, wir fahren in den Kurzurlaub! Hat sie wirklich erwartet, dass ich ihr bei diesen unsinnigen Haushalts-Therapie-Übungen helfe? Wenn wir zurück kommen, ist doch eh alles wieder staubig. Und ich war auch fleißig!!! Kraftstoff nachfüllen, Wischwasser kontrollieren, Öl nachkippen, Frischwasser auftanken, Batterien ersetzen … ich bin ein HELD DER ARBEIT!
Frauchen geht während der Fahrt immer mehr in sich, sie ist fertig. Kurz vor Berlin schlagen wir unser Nachtlager auf dem Parkplatz einer Raststätte auf.
Nach ca. vier Stunden Fahrtzeit treffen wir in Jarmen ein. Der aufgeweichte Boden gibt mir zu denken. Wohin stellen, um am Sonntag wieder starten zu können. Ein schräg nach hinten abfallendes Stück ist optimal: Groß genug, um den folgenden Tross aufzunehmen, trocken genug, um jederzeit den Platz verlassen zu können.
Hier bauen wir auf und erkunden mit den Schnauzern die Umgebung. Das „restliche“ Satans Meute Rudel trifft am späten Nachmittag ein.
Unser Stellplatz ist für -wie wir später mitbekommen sollten vollkommen berechtigt- Urgesteine der Riesenschnauzerzucht nicht optimal. Sie bauen in ihren „angestammten“ Gefilden auf. Da ein Rudel zusammen gehört, haben sie uns netter Weise einen neuen Stellplatz gleich frei gehalten.
Nach all den Auf-, Ab- und Umbauarbeiten ist das Satans Meute Rudel irgendwann endlich komplett versammelt. In der „Satans Meute Wagenburg“ treffen uns unbekannte Leute ein und fachsimpeln bzw. schwatzen über Gott und die Schnauzer.
Der letzte Abend ging für uns, prophylaktisch, nicht ganz so lange. Es tut aber schon weh, wenn man zu nachtschlafender Zeit geweckt wird, um mit seinem Hund 20 km (in Worten: 20 Kilometer) durch die mecklenburgische Pampa zu radeln. Geschätzte 20 gleichfalls Betroffenen machen sich mit ihrem Schnauzer auf den Weg.
Warum Gabi sich das mit Betty’s Riesin antat, ich kann nur tief meinen alten Dreispitz ziehen. Spike zieht in gewohnter Manier Herrchen hinter sich her, Gabi kann vor lauter Kopfschütteln kaum noch geradeaus fahren. Als Profi sieht sie alle Fehlerquellen, über die ich betont leger hinweg schaue. Woher soll ich’s denn aber auch wissen?
Fahrradfahren mit dem Hund hieß für mich: ein ganzer Kerl + ein toller Hund + ein Fahrrad.
Die ersten Kilometer können wir noch lächeln und schwatzen, aber spätestens ab dem Kilometer 10 fallen mir Muskelgruppen auf, die ich schon lange vergessen habe. Wieso eigentlich hat die Pobacke in meinem Fall so wenig Polstermaterial, aus welchen Elementen setzt sich ein Knie zusammen, sollten Schulter- und Rückenmuskulatur nicht eigentlich zu den kräftigeren Muskelgruppen gehören???
Gabi ist die letzten 2 Kilometer etwas ruhiger geworden. Wenn diese Frau mit Riesen arbeitet, scheint sie keinen Schmerz zu kennen, oder sie kann es nach außen hin gut verbergen.
… ich nur, weil er mich beinahe die Hälfte der Strecke hinter sich hergezogen hat!
Der PSK bietet diesen an, also nehmen wir daran teil. Laufen im Kreis, laufen mit sich begegnenden Schnauzern, das war für Spike keine Herausforderung. Danach kam jeder Hund einzeln dran.
Kurzgesagt war die Aufgabe:
die Ruhe zu bewahren …Spike verhielt sich mustergültig!
Auch den „betrunkenen Pilzsammler“ mit dem gespensterformenden Regenumhang (schmeißt sich der verrückte Kerl der Länge nach zwischen die Hunde), ließen Spike völlig kalt.
Dieser Tag steht komplett im Zeichen der Zuchtbewertung. Spike wird mit sieben weiteren schwarzen Riesenschnauzerrüden in den Ring geführt. Warum eigentlich gehen die anderen Aussteller überhaupt mit ihren Hunden in den Ring? Wer hier der allerschönste, rassestandardgerechteste und einfach beste Riesenschnauzer ist, das sieht man doch auf einen Blick! Er läuft an der Seite der ganz in weiß gekleideten Züchterin, ein Traumpaar.
Als der Ringrichter die Platzierungen 1-4 bekannt gibt, wir mein Gesicht immer länger: Spike ist nicht dabei!
Die Platzierung ist für Frauchen und mich nicht wirklich wichtig, die tollen Gewinner haben es wirklich verdient! Wie eng das Feld in der offenen Klasse war, sieht man daran, dass alle acht Riesenschnauzer mit der Bestbewertung: „Vorzüglich“ abschnitten.
Auch ohne Pokal und Urkunde: Spike ist und bleibt für uns der schönster Riesenschnauzer von ganz Jarmen 2011!
Unser Fazit: Jarmen 2012 – wir kommen wieder! Danke an alle Beteiligten und die großartige „Jarmen-Schnauzerfamilie“, die Neulinge so nett aufnimmt!
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Frauchen hat uns schmählich allein gelassen. Obwohl unser jüngster Sohn vor einer Woche bei uns war, zog Frauchen es vor, ihm nach Hamburg hinterher zu reisen!
Wir schlafen bis in die Puppen (halb sieben), wir genießen den Garten, wir sind nicht auf 24-Stunden-Daueranimation angewiesen. Paradiesische Zustände mitten in Dresden!
(Aber warum gucken die Schnauzer nach jedem Spaziergang im ganzen Haus, ob nicht doch noch Frauchen zu finden ist???)
Die Handwerker im Garten -wir lassen den „Ich-erschrecke-Postboten-Bereich“ gerade entschärfen- haben erste Fortschritte erzielt!
Wenn der Kleine beim Abholen wieder Löcher im Fell hat, vom vielen Kraulen, brauche ich mit ihm nicht mehr zu einer Pinscher-Schnauzer-Klub – Veranstaltung zu fahren! Nackthunde werden dort nicht gern gesehen!
Spike, den seine Züchterin komischerweise immer noch „Einstein“ nennt, bekommt heute eine erstklassige Frisur. Seine Züchterin -JA, ES GIBT ZÜCHTER, DIE SICH AUCH NACH DREI JAHREN NOCH UM IHRE „WELPEN“ KÜMMERN!- legt erstklassig Hand an, um Hundepapas Stolz zu stylen! Obwohl ich keinerlei Aktie daran hatte: Ich bin stolz wie drei Spanie(l)r, als ich meinen w u n d e r s c h ö n e n, r a s s e g e r e c h t e n Spike sehe! Man ist der schön, Mann!
Wir Langschläfer sind doch heute tatsächlich erst 7:15 Uhr aufgestanden! „Das wär‘ Frauchen nie passiert, dass hätt‘ sie nie gemacht, sie wusste immer wann es losgeht, Tag und Nacht!“ … uns hat es nicht gejuckt, wir waren glücklich!
Der Vormittag verging im süßen Nichtstun. TRAUMHAFT!
Beim Hundesport hatte ich das Problem, zwei Hunde unterschiedlichen Charakters zu führen. Benny rennt aber beim Fuß auch seitlich weit weg. Trage ich Schwimmflossen, oder habe ich solch einen abschreckenden Fußgeruch???
Spike hat sich sowohl im Unterordnungsbereich, als auch im anschließenden Schutzdienst gut präsentiert. Aber warum muss der Hund beim Spielen mit der Beißwurst auch loslassen? Jetzt hat er den Schaden! Mit einer tollen Rückhand habe ich mir einen erstklassigen knock out beschert! BLUT, AIDS, EHEC …
Das Nasenbluten hielt für meine Verhältnisse ewig an! Treibe Sport, oder bleibe gesund.
Von wegen: Hunde sind die besten Freunde des Menschen …
Donnerstag
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Freitag
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Sonnabend
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Kurz vor knapp hier noch die Info: Benny ist seit heute ein ausgewachsener, vierjähriger Zwergschnauzer! ALLES GUTE – kleiner Schnauzer mit dem großen Herzen voller Liebe!
Gestern waren wir Fäden ziehen. Die OP-Wunde ist wunderbar verheilt. Benny benimmt sich einfach wie ein normaler, gesunder Hund. All unsere Sorgen scheinen unbegründet gewesen zu sein! Hab ich das Frauchen nicht von Anfang an gesagt?
Frei nach Goethe: „Frauchen und Zwerg sind übern Berg!“
Heute war auch noch Schutzdienst in Weixdorf. Sven hat Spike heute „aus der Reserve“ gelockt. War ich besser hinten dran, war Spike einfach gut drauf, oder hat das mitgebrachte Video von Delmenhorst Sven auf andere Ideen gebracht, ich weiß es nicht. Fakt ist, es war ein wirklich guter Schutzdienst! Kati, die das Geschehen vom Rand aus beobachten konnte, entdeckte immer noch zu wenig Trieb bei Spike. Ich fand’s gut! KATI, das ist ein Riesenschnauzer, der erst einmal „in die Puschen“ kommen soll und mich Phlegma hinter sich herziehen muss!